Unter Luzifers Schwingen: Teil 1

Wie Glaube Angst erschafft

Einleitung der Reihe

Unter Luzifers Schwingen beginnt keine Anbetung, sondern eine Beobachtung. Diese Essays werden in drei Teilen zeigen, wie Religion, Kino und Gesellschaft das Böse formen, um Ordnung zu erzeugen. Luzifer steht hier nicht als Dämon, sondern als Symbol für Erkenntnis, für das Denken jenseits von Gehorsam und Angst. Seine Schwingen gleiten über Filme, Mythen und moralische Systeme, die alle denselben Ursprung teilen: den Versuch, das Unbegreifliche zu erklären. Der Teufel wird so zur Chiffre einer kollektiven Furcht, die weniger über ihn erzählt als über jene, die ihn benötigen.

Diese Angst nahm zuerst Gestalt in der Religion an, lange bevor das Kino sie für sich entdeckte.

Dieser Text ist eine nüchterne Betrachtung aus der Sicht eines Rationalisten, der keinen Platz für den Glauben an übernatürliche Wesen oder göttliche Erzählungen hat. Es schmälert die Wirkung der erwähnten Filme nicht, sondern zeigt, aus welcher Perspektive ich sie betrachte. Ich sehe sie nicht durch den Glauben, sondern durch eine kritische Distanz. Vielleicht erklärt das, weshalb mich manche dieser Werke weniger unterhalten, sondern vielmehr zum Nachdenken über die Intention ihrer Macher:innen anregen.

Der Spiegel der Moral

Satanismus ist kein Gegen-Glaube, sondern ein Spiegel. Seine Existenz verdankt er dem Christentum, das ihn geschaffen hat, um sich selbst zu definieren. Wer am lautesten vor Luzifer warnt, glaubt meist am innigsten an ihn. Erst das Christentum formte aus einem poetischen Bild des Morgensterns den gefallenen Engel, den es zum Symbol des Bösen erklärte. In diesem Sinn sind die wahren Satanist:innen die Christ:innen, die ihn täglich beschwören, während jene, die sich als Satanist:innen bezeichnen, vorwiegend eine Philosophie vertreten: frei von Dogma, frei von Göttern, aber mit Bewusstsein für Symbolik.

Ich möchte mich diesem Thema nur oberflächlich nähern. Nicht als Religionsforscher, sondern als Beobachter. Zwar beschäftige ich mich seit Jahrzehnten mit Religionen, habe jedoch nie Theologie oder Philosophie studiert. Mein Ziel ist, den Blick auf das zu lenken, was Filme und Gesellschaft wirklich zeigen, wenn sie über Satanismus sprechen, vorwiegend über ihre eigenen Ängste davor.

Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, findet am Ende jedes Abschnitts ausgewählte Quellen und weiterführende Texte. Dieser Artikel will kein Glaubenssystem erklären, sondern die Wahrnehmung beleuchten, die daraus gemacht wurde. Noch bevor Hollywood den Teufel zum Kassenschlager machte, existierte er als Projektion. Als Spiegelbild des Unverstandenen, als Sammelbecken für Schuld, Begierde und Macht. Und bis heute erzählen viele Filme über Satanismus weniger über das Böse als über jene, die es sehen wollen.

Satan als Spiegel der Angst

In vielen europäischen Autor:innenfilmen taucht Satan nicht als Wesen auf, sondern als inneres Echo. Er entsteht im Kopf der Gläubigen, in der Stille der Landschaft, in der Einsamkeit der Seele. Diese Filme handeln nicht von Teufelsanbetung, sondern vom Wahn, der entsteht, wenn Glaube sich in Furcht verwandelt.


In Hagazussa von Lukas Feigelfeld wird die Hexenangst zur Selbstverwirklichung des Dorfes. Die junge Frau Albrun wird von ihrer Umgebung gemieden, gefürchtet und schliesslich verachtet. Der Satan, den die Dorfbewohner:innen bekämpfen, existiert nur in ihren Köpfen. Albrun selbst bleibt passiv, doch die kollektive Angst macht sie zur Projektionsfläche. Sie wird das, was man in ihr zu sehen glaubt.

Mehr zum österreichischen Genrekino findest du in meinem Artikel Sachertorte mit Rasierklingen

Hagazussa

Die junge Albrun lebt im 15. Jahrhundert als Ausgestossene in den österreichischen Alpen. Nach dem Tod ihrer Mutter zieht sie sich immer weiter in die Einsamkeit zurück. Das Dorf meidet sie, nennt sie Hexe. In der Stille der Berge wächst in ihr eine düstere Welt aus Angst, Krankheit und Wahn.
Zwischen religiöser Schuld und Naturmystik verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Vision.

Besonderheiten
Visuell kompromisslos, fast wortlos erzählt. Lukas Feigelfeld nutzt Landschaft, Klang und Körper als Metaphern für Isolation und Angst. Gedreht auf 16 mm mit naturalistischem Licht, erinnert der Film an frühe Bergfilme und an Tarkowski. Kein klassischer Horror, sondern ein meditativer Albtraum über religiöse Paranoia und weibliche Selbstwahrnehmung.

Einfluss
Hagazussa wird oft als europäische Antwort auf The Witch aus dem Jahr 2015 bezeichnet. Beide Filme teilen Themen wie religiöse Angst, Einsamkeit und weibliche Selbstermächtigung, unterscheiden sich aber im Ton. Hagazussa ist radikaler, kälter und archaischer. Ein zentraler Beitrag zum modernen europäischen Folk Horror und ein Film, der das Böse als psychischen Zustand begreift, nicht als übernatürliche Kraft.

  • Regie
    Lukas Feigelfeld
  • Land / Jahr
    Österreich, Deutschland, 2017
  • Länge
    102 Min
  • Genre
    Folk Horror, Psychologischer Horror, Kunstfilm
  • Hauptbesetzung
    Aleksandra Cwen, Celina Peter, Claudia Martini, Tanja Petrovsky

  • Stand Daten via OMDb

In Akelarre von Pablo Agüero ist es nicht der Glaube der Frauen, sondern die Macht der Kirche, die den Teufel heraufbeschwört. Die Hexenprozesse sind ein theatralischer Akt der Kontrolle, eine religiöse Inszenierung, in der Satan als politisches Werkzeug dient. Die angeblichen Hexen wissen, dass der Teufel nur in den Vorstellungen der Männer existiert, und beginnen, diese Vorstellung gegen sie zu verwenden.

Akelarre

Im Jahr 1609 wird eine Gruppe junger Frauen im Baskenland von Inquisitoren festgenommen. Man beschuldigt sie der Hexerei, weil sie sich nachts im Wald treffen. Die Männer des Königs wollen Geständnisse erzwingen, um den Teufel zu finden. Doch die Frauen beginnen, das Spiel umzudrehen. Sie erfinden Geschichten, verführen ihre Peiniger und spiegeln ihnen die Angst, die sie heraufbeschworen haben.

Besonderheiten
Akelarre verbindet historische Genauigkeit mit poetischer Freiheit. Pablo Agüero inszeniert die Hexenprozesse als Ritual der Macht und als Theater der Angst. Der Film bleibt ambivalent, realistisch und zugleich symbolisch. Visuell beeindruckend, getragen von Licht, Klang und Körpern. Die Frauen spielen den Teufel, um zu überleben, und erschaffen ihn dadurch erst.

Einfluss
Einer der stärksten Filme über religiöse Manipulation und weibliche Gegenwehr im europäischen Kino der letzten Jahre. Akelarre steht in thematischer Nähe zu Hagazussa und The Witch, zeigt jedoch einen aktiven Widerstand statt innerer Zersetzung. Er entlarvt den Hexenwahn als patriarchales Machtinstrument und macht daraus ein subversives Schauspiel über Angst, Kontrolle und Freiheit.

  • Regie
    Pablo Agüero
  • Land / Jahr
    Spanien, Frankreich, Argentinien, 2020
  • Länge
    91 Min
  • Genre
    Historischer Folk Horror, Psychologisches Drama
  • Hauptbesetzung
    Amaia Aberasturi, Alex Brendemühl, Daniel Fanego, Garazi Urkola

  • Stand Daten via OMDb

Luzifer von Peter Brunner führt diese Logik weiter. Eine Mutter, gefangen in religiöser Angst, versucht ihren Sohn vor dem Bösen zu schützen, das sie selbst erschafft. Ihr Glaube wird zum Wahn, ihre Fürsorge zur Folter. Der Teufel ist nicht in der Natur, sondern im Glauben, der sie vergiftet.

Luzifer

Eine Mutter und ihr Sohn leben abgeschieden in den österreichischen Alpen. Sie führen ein Leben zwischen religiösem Ritual und archaischem Alltag. Die Frau hält ihren geistig zurückgebliebenen Sohn für einen Auserwählten, den sie vor dem Bösen schützen muss. Doch ihr Glaube wird zur Obsession. Mit jeder Gebetsformel wächst der Wahn, bis die Angst selbst zur Hölle wird.

Besonderheiten
Peter Brunner verbindet Naturmystik mit psychologischer Intensität. Luzifer ist kein klassischer Horrorfilm, sondern eine spirituelle Tragödie über den Zusammenbruch von Glaube und Realität. Gedreht in den Bergen Salzburgs, mit einer physischen, fast dokumentarischen Kameraarbeit. Jonas Bloquet und Susanne Jensen verkörpern ein beklemmendes Zusammenspiel aus Liebe, Wahn und religiöser Zerstörung.

Einfluss
Luzifer steht in der Linie des europäischen Folk Horrors, aber mit stärkerem Fokus auf Psychose und religiöse Projektion. Der Film zeigt, wie Glaube sich in Angst verwandelt und Spiritualität zur Qual werden kann. Ein kompromissloser Beitrag zum modernen Autorenhorror, der die Grenzen zwischen Religion, Wahnsinn und Erlösung verwischt.

  • Regie
    Peter Brunner
  • Land / Jahr
    Österreich, 2021
  • Länge
    103 Min
  • Genre
    Psychologischer Horror, Spirituelles Drama
  • Hauptbesetzung
    Susanne Jensen, Franz Rogowski, Jonas Bloquet


In Requiem von Hans-Christian Schmid wird dieser Wahn ganz entkleidet. Keine Dämonen, keine Spezialeffekte, nur Krankheit und Schuld. Eine junge Frau zerbricht zwischen Religion, Psychose und familiärem Druck. Der Exorzismus, den sie erfährt, heilt nichts, sondern bestätigt nur die Angst derer, die sie behandeln.

Reqiuem

Eine junge Frau namens Michaela wächst in einer streng katholischen Familie auf. Als sie zum Studium in eine andere Stadt zieht, beginnen plötzliche Zuckungen, Stimmen und Anfälle. Ärzte diagnostizieren Epilepsie, doch ihre Familie und Freunde glauben an Besessenheit. Zwischen Glaube, Krankheit und sozialem Druck verliert Michaela die Kontrolle über ihr Leben. Der Exorzismus, der ihr helfen soll, wird zur letzten Eskalation einer langen inneren Zerrissenheit.

Besonderheiten
Hans-Christian Schmid verzichtet auf jede Form des Übernatürlichen. Requiem basiert lose auf dem Fall der deutschen Anneliese Michel, zeigt aber keine Dämonen, keine Effekte und keine religiösen Spektakel. Die Kamera bleibt nah an den Gesichtern, die Inszenierung nüchtern und präzise. Das Böse entsteht nicht im Aussen, sondern im Konflikt zwischen Glauben, Körper und gesellschaftlicher Erwartung.

Einfluss
Requiem gilt als Gegenpol zu Filmen wie Der Exorzist. Wo Hollywood den Glauben feiert, zeigt Schmid die Tragödie derer, die daran zerbrechen. Der Film gehört zu den eindringlichsten europäischen Werken über religiöse Obsession und psychische Krankheit. Eine Studie über Angst, Schuld und die Macht des Glaubens, die zerstört, was sie zu retten glaubt.

  • Regie
    Hans-Christian Schmid
  • Land / Jahr
    Deutschland, 2006
  • Länge
    93 Minuten
  • Genre
    Psychologisches Drama, Religionskritik
  • Hauptbesetzung
    Sandra Hüller, Burghart Klaußner, Imogen Kogge, Anna Blomeier


Und schliesslich The Witch of Kings Cross, eine Dokumentation über die australische Künstlerin Rosaleen Norton. Ihre erotischen, mythologischen Werke machten sie in den fünfziger Jahren zur Zielscheibe kirchlicher und staatlicher Repression. Satanismus wurde ihr Etikett, nicht ihr Inhalt. Was sie suchte, war Ausdruck, nicht Anbetung.

The Witch of Kings Cross

In den fünfziger Jahren erregt die australische Künstlerin Rosaleen Norton in Sydney Aufsehen mit erotischen und mythologischen Gemälden. Ihre Werke zeigen Götter, Dämonen und sexuelle Rituale, inspiriert von Paganismus und westlicher Mystik. Die Presse erklärt sie zur Hexe, die Kirche zur Sünderin, und der Staat verfolgt sie wegen angeblicher Obszönität. Was als Kunst begann, wird zu einem gesellschaftlichen Skandal über Freiheit, Körper und Angst.

Besonderheiten
Die Dokumentation von Sonia Bible verbindet Archivmaterial, Interviews und inszenierte Szenen zu einem dichten Porträt über Kunst und Rebellion. The Witch of Kings Cross zeigt keine Dämonen, sondern eine Frau, die sich weigert, sich an religiöse oder moralische Grenzen zu halten. Rosaleen Norton wird zur Symbolfigur für sexuelle und spirituelle Selbstbestimmung. Ihre Kunst war provokant, nicht satanisch, und ihr Widerstand machte sie zum Mythos.

Einfluss
Der Film ist ein wichtiger Beitrag zur feministischen Geschichtsschreibung der okkulten Subkultur. Er zeigt, wie das Etikett des Satanismus benutzt wurde, um nonkonforme Frauen zu diskreditieren. The Witch of Kings Cross steht thematisch zwischen Kunstfilm und kulturhistorischer Analyse und macht sichtbar, wie Moral, Angst und Zensur sich gegenseitig verstärken.

  • Regie
    Sonia Bible
  • Land / Jahr
    Australien, 2020
  • Länge
    77 Minuten
  • Genre
    Dokumentarfilm, Biografisches Porträt
  • Hauptbesetzung
    Rosaleen Norton (Archivaufnahmen), Shannon Murphy, Jane Phegan, Fausto Brusamolino

  • Stand Daten via OMDb

Diese Filme teilen denselben Ursprung: den religiösen Reflex, das Unbegreifliche als dämonisch zu bezeichnen. Satan steht hier nicht für das Böse, sondern für Freiheit, Körper, Selbstbestimmung, Sexualität und Wissen. Alles, was sich der Kontrolle entzieht, wird zur Versuchung erklärt.

Der Körper als Sakrileg

Wenn der Teufel in diesen Filmen auftaucht, dann oft durch den Körper. Nicht als Gestalt, sondern als Sinnlichkeit, als Instinkt, als Ausdruck. In patriarchalen Glaubenssystemen wurde der Körper seit Jahrhunderten zum Träger der Schuld. In der christlichen Symbolik galt er stets als Tor, das den Weg zu Sünde und Versuchung öffnet.

Filme wie Hagazussa und Akelarre greifen genau diesen Mechanismus auf. Die Frau, die sich dem religiösen Gehorsam entzieht, wird nicht bestraft, weil sie sündigt, sondern weil sie sich erinnert, dass sie ein Körper ist. Sexualität, Lust, Blut und Geburt werden dämonisiert, weil sie an die Natur erinnern, nicht an Gott.

In The Witch of Kings Cross wird dieser Konflikt sichtbar. Rosaleen Norton malte ihre eigene Spiritualität, in der Körper und Mythos ineinander übergingen. Dafür wurde sie kriminalisiert und zensiert, ihre Kunst galt als zu sinnlich, zu direkt und zu frei. Doch sie zeigte, dass der weibliche Körper nicht sündig ist, sondern heilig, wenn er sich selbst gehört.

Der sogenannte satanische Blick in solchen Filmen ist in Wahrheit ein Gegenblick. Er richtet sich nicht nach oben, sondern nach innen. Er fragt, warum religiöse Systeme das Menschliche so lange bekämpft haben, bis es sich selbst zum Feind wurde.

Satan als Symbol der Erkenntnis

Im Kern steht immer dieselbe Bewegung. Wer den Teufel sieht, sieht sich selbst.
Satan ist in diesen Filmen kein Dämon, sondern ein Spiegel. Er steht für Erkenntnis, nicht für Versuchung. Er erinnert daran, dass jede moralische Ordnung auf Angst gebaut ist, und Befreiung nur möglich wird, wenn man diese Angst verliert.

Die Regisseur:innen, die sich diesem Thema nähern, tun das meist ohne Effekte, oder religiöse Pose. Sie benutzen Satan nicht als Feindbild, sondern als Metapher für das Erwachen. Das gilt für Luzifer ebenso wie für Hagazussa. Beide Filme zeigen Figuren, die durch Isolation und Glauben gebrochen werden und darin etwas anderes erkennen: dass das Böse eine menschliche Konstruktion ist.

Diese Form des Kinos ist kein Angriff auf Religion, sondern ein Akt der Selbstklärung. Es zeigt, wie leicht Angst zur Theologie wird und wie schwer es ist, sich davon zu lösen.

Abschluss von Teil 1: Die Erfindung des Bösen

Satan ist keine Figur der Rebellion, sondern der Deutung. Er entsteht dort, wo Menschen das Unverfügbare fürchten. In den europäischen Filmen, die sich mit diesem Thema befassen, ist er kein Feind, sondern ein Gedanke. Ein Gedanke, der sich aus Angst gebiert und in Angst erhalten bleibt.

Die Dorfbewohner:innen in Hagazussa, die Inquisitor:innen in Akelarre und die Mutter in Luzifer erschaffen ihren eigenen Teufel. Sie erschaffen ihn, weil sie ihn benötigen. Ohne das Böse gäbe es keine Ordnung, ohne Schuld keinen Glauben. Die Angst ist das Fundament der Moral, und der Teufel ihr sichtbarer Ausdruck.

Doch wo diese Angst sich auflöst, verliert die Religion ihre Macht. Die Filme dieses ersten Kapitels zeigen keine Magie und keinen Glauben an übernatürliche Kräfte. Sie zeigen, wie Religion das Böse erfindet, um sich selbst zu rechtfertigen.

Bevor Hollywood diese Angst industrialisierte, bevor sie zu Franchises, Sequels und moralischen Warnmärchen wurde, existierte sie als stilles Zittern im Kopf der Gläubigen. Ein Zucken zwischen Schuld und Sehnsucht.

Dort endet die symbolische Ebene des Teufels und beginnt sein Verkauf.

Überleitung zu Teil II: Hollywoods Dämonenmaschine

Die Kirche war das erste Hollywood. Sie machte aus Angst eine Währung und aus Erlösung ein Monopol. Luzifer wurde ihr wirksamstes Symbol, ein Name, der Kontrolle versprach und Gehorsam erzwingt. Wer sich fürchtet, sucht Schutz, und wer Schutz sucht, zahlt mit Glauben und Geld. Diese Logik blieb bestehen, auch als die Leinwand den Altar ablöste. Hollywood übernahm die Methode, nicht die Moral. Es tauschte das Kreuz gegen Zelluloid und entdeckte, dass sich die Angst vor dem vermeintlich Bösen noch immer gut verkaufen lässt.


Quellen

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